Marty Sander, Felix Bär und Werner Mohrmann-Dressel
11. November 2023 – 07. März 2024
Unsere facettenreiche Ausstellung »Die Beleuchtung des Alltags« lenkt den Blick auf die oft übersehenen Details unseres täglichen Lebens. Durch die künstlerische Brille von Marty Sander, Felix Bär und Werner Mohrmann-Dressel gesehen wird das Gewöhnliche außergewöhnlich. Marty Sanders Werk, inspiriert von den vergessenen Geschichten hinter alten Briefen, Postkarten und Fotos, verwebt Papier, Acryl und Plexiglas zu vielschichtigen grafischen Arbeiten und Lichtobjekten, die das Publikum mit ihrem oft überraschenden verborgenen Sinn fesseln.
Felix Bär, ausgebildet in Architektur und perspektivischem Zeichnen, fasziniert mit Aquarellen, die Architektur und Landschaft einerseits mit hoher Präzision, andererseits abstrahierend einfangen, und lädt die Betrachter ein, die bewusst unvollständigen Werke in ihrer Vorstellung zu vollenden.
Werner Mohrmann-Dressel, ein Meister der Schmiedekunst, bringt mittels alter und neuer Techniken Leben in starres Eisen. Seine Skulpturen sind somit alles andere als kalte Artefakte, sondern besitzen eine sehr menschliche, anmutige Ausstrahlung. Zusammen bieten diese Künstler einen einzigartigen Einblick in ihre Fähigkeit, Alltägliches in Kunst zu verwandeln, und laden dazu ein, verborgene Schönheit und die Geschichten hinter scheinbar Bekanntem neu zu entdecken.
Marty Sander sieht sich als Geschichtenerzählerin. Dafür lässt sie sich von »Alltäglichem« inspirieren: gefundene alte Briefe, Postkarten und Fotos sind der Anfang. Diese »verlorengegangenen« Geschichten erzählt sie dann in ihren Arbeiten neu. Spielerisch kombiniert sie Papier, Acryl und Plexiglas; die mehrschichtigen grafischen Arbeiten bewahren oft ein Geheimnis – besonders ihre Lichtobjekte bringen manche Überraschung zum Vorschein.
Kurzvita der Künstlerin
Der Brief
Mischtechnik auf Glas, 52x27 cm
Country Kachel 1 Himpten
Mischtechnik auf Acryl, 30x30 cm
Country Kachel 2 Fuder
Mischtechnik auf Acryl, 30x30 cm
Country Kachel 3 Hufe
Mischtechnik auf Acryl, 30x30 cm
Country Kachel 4 Weide
Mischtechnik auf Acryl, 30x30 cm
Im Jahr 2018 begann Felix Bär sein Architekturstudium. Im Zuge dieser Ausbildung erhielt er auch Unterricht im perspektivischen Zeichnen, wobei auch Aquarellfarben zum Einsatz kamen, um den Zeichnungen mehr Räumlichkeit zu geben – nicht lange, und seine Begeisterung für das Medium wuchs enorm. Nach ersten Versuchen mit reinen Landschaftsbildern fand er den Weg zurück zu architektonischen Motiven, die auf ihn großen zeichnerischen Reiz ausüben. Atmosphäre, Tiefe, Farbgebung und die Freiheit des Aquarells faszinieren ihn – ein Medium, in dem Präzision und Abstraktion in labilem Gleichgewicht stehen, worin die besondere Qualität seiner Bilder begründet liegt.
Ein Ziel seiner Bilder ist es, sie »vom Auge des Betrachters zu Ende malen zu lassen«. Die Farbverläufe des Aquarells und die weichen Übergänge erlauben oft eine Art Interpretation des Betrachters. Diesen Effekt nutzt Bär kreativ und geht deshalb mit gestalterischer Information sehr dosiert um: so wenig wie möglich, so viel wie nötig.
Aktuell unterrichtet Felix Bär perspektivisches Zeichnen an der Berliner Hochschule für Technik und schreibt an seiner Masterarbeit zum Abschluss seines Architekturstudiums.
Seit 1996 gestaltet Werner Mohrmann-Dressel Skulpturen. Dabei nutzt er alte Schmiedetechniken mit Feuer, Hammer und Amboss neben gängigen neueren Verfahren wie Schweißen, Schleifen, Brennschneiden, etc.
Es ist für ihn immer wieder eine schöne Herausforderung, mit einfachen technischen Mitteln klare, schöne Dinge zu erschaffen. Werner möchte authentisch arbeiten, ohne das Eisen zu bezwingen. Er versucht, möglichst viel Lebendigkeit in das Material zu bringen, und er denkt, dass man dies seinen Eisengeschöpfen ansieht. Und in der Tat ist dieseneisernen Tieren und Fantasiegeschöpfen eine große Individualität zu eigen.
Seine Skulpturen sind häufig freundliche Wesen, die eine positive Stimmung auslösen. Sie sollen aber auch zum Nachdenken und Assoziieren anregen. In einigen Skulpturen verarbeitet Werner Mohrmann-Dressel auch die Gedanken, die ihn umtreiben und bewegen.