Traumwelten

„Traumwelten“ zeigt Werke von fünf im Havelland lebenden Künstlern: Thomas Freundner, Melanie Haape, Chris Hinze, Sabine Kahle-Wendrock und Oda Schielicke. Die Ausstellung spiegelt durch dieses breite Spektrum das zeitgenössische, künstlerische Schaffen Brandenburgs wider und knüpft damit ein Stück weit an die Tradition der havelländischen Malerkolonie des 19. und 20. Jahrhunderts, deren Werke im Museum des Nachbarortes Ferch zu sehen sind, an.

Die Maler der Havelländischen Künstlergalerie reisten meistens aus Berlin und Potsdam an. Die fünf Künstler, deren Werke in den Traumwelten zu sehen sind, wohnen hingegen entgegen der Havel, und bilden ihre märkische Heimat ab – aber auch Sujets aus anderen Erdteilen.

Ausstellungskatalog

Dr. Zamani kommentiert die Eröffnungsausstellung
der Schlossgalerie Haape

Die Künstler

Melanie Haape

Mit meiner Malerei habe ich den für mich schönsten Weg gefunden, meine Liebe zu meiner Heimat Afrika auszudrücken, welche nach wie vor tief in meinem Herzen eingebrannt ist.“

Melanie Haape, geboren 1961 in Lusaka, Sambia, lebt und arbeitet mit ihrem Mann seit 1999 in Caputh/Schwielowsee bei Potsdam und hat vier erwachsene Kinder.
Sie studierte politische Wissenschaften an der Universität Witwatersrand, Südafrika. Vor Ihrer Auswanderung nach Deutschland zählte sie zu den führenden südafrikanischen Wirtschaftsjournalisten. Als Sechzehnjährige begann sie mit ihrer Arbeit als Künstlerin. Ihre ersten Bilder malte sie an einer Staffelei in der Kalahariwüste. Beim nationalen Kunstwettbewerb in der Hauptstadt Botswanas, Gaborone wurden Ihre Gemälde in Öl mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Seither nahm sie an einer Reihe von Ausstellungen teil, im Wesentlichen arbeitet sie heute für private Auftraggeber. Ihre Arbeiten sind in vielen Ländern zu sehen, darunter in Botswana, Südafrika, Kanada, Australien, und Deutschland.

Sabine Kahle-Wendrock

Die studierte Diplom-Designerin Sabine Kahle – Wendrock lebt und malt seit 1970 in Caputh. Im Laufe Ihres Schaffens befasste sie sich mit verschiedenen Sujets wie biblischen Themen und Kompositionen der Pharaonen und Tempelbauten des alten Ägypten. Sie widmet sich auch landschaftlichen Darstellungen aus Italien und dem Mittelmeerraum.

Ihre große Liebe gilt jedoch den wasserreichen märkischen Landschaften, die bei der Ausstellung „Traumwelten“ zur Geltung kommen. Dabei malt sie in Öl und Pastelltechnik, die sich besonders gut für Landschaftsmalerei eignet: „So kann man Flächen mit Farbverläufen, aber auch feine Details, und sogar das Flair eines Ortes im Bild festhalten. Im Wechsel der Jahreszeiten entdecke ich immer wieder Neues: malerische Winkel, aber auch auf den ersten Blick Unscheinbares, Vergessenes und Erhaltenswertes.“ 

Oda Schielicke

Die gebürtige Potsdamerin lebt heute in Werder. Sie studierte Malerei bei Professor Magnus Zeller sowie Kunsterziehung an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Für die Ausstellung „Traumwelten“ zeigt sie ein reiches Spektrum fantasievoller Darstellungen.

Dieses Thema ist ihr sehr vertraut, da einige Bilder aus einer vorangegangenen Schaffensperiode ebenfalls mystischen Charakter hatten.

In ihrer „neuen Traumwelt“ zeigt sie götzenhafte Kreaturen, Göttergestalten, Porträts und Figuren, die geheimnisvoll aus dem Bildgrund auftauchen und miteinander korrespondieren.

Die Zeichnung auf die Malerei gesetzt, ist ihre ganz eigene Darstellungsform.

Sie liebt es, mit Feder und Tusche, Linien, Strukturen und Schraffuren zu zeichnen. Gern verfremdet sie Porträts mit abstrakten Zeichen und Strukturen.

Mit feinem Pinsel oder Zeichenfeder setzt sie Konturen auf die traumhaften Gebilde und lässt ihre Gestalt wahr werden. Farbe und Zeichnung ergänzen sich.

Die Werke der Künstlerin haben den Anschein des Unvollendeten oder des „Nicht-Fertigen“.
Damit lässt sie dem Betrachter den nötigen Raum „Weiter zu entdecken“, den eigenen Traum zu finden, oder ihn vergehen und ziehen zu lassen.

 

Chris Hinze

“Mehr und mehr fühlt Hinze die eigenen Zwänge und seine Gebundenheit an die Verhältnisse. Gleichzeitig stören ihn Werteverlust und das Schwinden spiritueller Momente in unserer, von reiner kapitalistischer Gier kontaminierten Vorstellungswelt. Mit aufwändigen Installationen stieß der Künstler in den Jahren 2014/2015 in den Raum vor, ohne dass das Publikum die Mythologien und die von ihm verwendeten Symbole bereits verstanden.“
(Christoph Tannert, 2016)

Der Bildhauer Chris Hinze lebt und arbeitet in der Neuen Ziegelmanufaktur Glindow. Seit 1992 ist er als freischaffender Künstler tätig. Schaffensbereiche sind Skulptur, Installation, Grafik und Musik. Weit über die Grenzen Brandenburgs bekannt, hat er hat an über 70 Ausstellungen teilgenommen.

 

Thomas Freundner

Der in Dülmen geborene Thomas Freundner lebt in Caputh. Er dürfte den meisten eher als Filmregisseur und Drehbuchautor bekannt sein. Er studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und befasste sich dort aber zunächst mit Malerei, entdeckte dann das Medium Film für sich. Anschließend erfolgte ein Regisseurstudium bei Hark Bohm.

Die Malerei hat Freundner jedoch nie aus den Augen verloren. Seinen verbeulten Aquarellkasten trägt er seit der Schulzeit eigentlich immer bei sich und skizziert hier und da schnelle Blicke. Seit dem 01. Januar 2017 betreibt er das Projekt „Tagesskizzen“ – täglich eine Skizze. So sind in 32 Skizzenbüchern mittlerweile über 1300 Aquarellskizzen entstanden. Freundner mal seine Ölbilder und Aquarelle gerne plein air.