Die SchlossGalerie Haape liegt direkt neben dem Schlosspark, angrenzend an die Havel. Ziel der neuen Galerie ist es, Werke von etablierten als auch von aufstrebenden Künstlern zu präsentieren. Das neue Gebäude aus Glas und historischem Vorbild nachempfundenen Klinkergestein befindet sich an der Stelle der ehemaligen „Kunstremise am Schloss“.
Entstehung der SchlossGalerie Haape
bis 1945
Die Galerie stellt die aktuellste Entwicklung in einer langen Geschichte der Kunst an diesem historischen Ort im Herzen Capuths dar. Das an das Caputher Schloss angrenzende Grundstück war ursprünglich eine Bootswerft. Es wurde vor dem ersten Weltkrieg vom angesehenen Maler Max Arenz, einem Mitglied der Havelländischen Malerkolonie und Schüler des Historienmalers Franz von Defregger, gekauft. Auf dem Grundstück befand sich schon damals ein kleineres, viereckiges Wohnhaus, dessen Bauherr unbekannt ist. Es gilt jedoch als sicher, dass Max Arenz mindestens den Schuppen im Grundstückseck am Bach, auf dessen Grundrissen die heutige Galerie steht, errichtet hat.
Im Jahr 1932 kauften der Berliner Bankdirektor Ulrich Schneider und seine Frau Annemarie das Haus als ihre Sommervilla – eine von circa einem Dutzend Villen, die inzwischen an den Ufern der Havel gebaut worden waren. 1934 wurde mit Genehmigung des Schlossherrn die Villa um ein Drittel erweitert, aber explizit ohne Fenster zum Schloss. 1937 zog die Familie Schneider in die Nähe Templins in der Uckermark. Die Villa am Krughof 38 wurde von einem Künstler erworben, der unter anderem bei der Gestaltung von Kunstwerken für die Reichskanzlei mitwirkte.
DDR und Wendezeit
1945 wurde das von der Familie des Künstlers verlassene Haus durch die russische Verwaltung beschlagnahmt. Zwei Etagen des Hauses wurden von Rotarmisten bewohnt und eine dritte Etage einer alteingesessenen Caputher Familie zugeteilt. Um diese Zeit existierte noch der einst von Fontane beschriebene ungestörte Blick über den Schwielowsee nach Potsdam hin – bis hin zur damals noch bestehenden Garnisonkirche. Der 1956 erbaute Bahndamm versperrte diese historische Sichtachse.
Nach dem Auszug der sowjetischen Soldaten wurde das Haus von der Gemeinde in fünf Wohnungen unterteilt. So lebten hier 40 Jahre lang die unterschiedlichsten Familien. Auch heute noch besuchen frühere Bewohner das Grundstück, um in Erinnerungen zu schwelgen und aus Interesse daran, was aus diesem geworden ist. Nach der Wende wurde das Haus an die betagte Tochter des 1945 geflüchteten Künstlers zurückübertragen. Sie besuchte das Haus noch einmal, um es dann zu verkaufen.
Familie Haape
Im Jahr 2001 kaufte Familie Haape die inzwischen marode Villa, entkernte und renovierte sie. Vieles wurde modernisiert, beispielsweise wurden große, die Fassaden prägenden Fenster zum See und nun auch zum Schloss hin eingebaut.
Im Jahr 2008 wurden der ursprünglich von Max Arenz erbaute Schuppen in eine „Kunst Remise“ umgewidmet, in der von nun an diverse Ausstellungen stattfanden. Melanie Haape etablierte in diesen Jahren zusammen mit anderen Caputher Künstlern die „Kunst-Tour Caputh“. In dieser Zeit wurden die „Kunst Remise“, die Villa und der Garten zum Gastgeber vieler Künstler aus aller Welt.
Im Jahr 2020 wurde die neu erbaute SchlossGalerie Haape im Grundstückseck am Bach fertiggestellt und wird in Nachfolge der „Kunst-Remise“ zur SchlossGalerie Haape – ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Inspiration von Künstlern aus Nah und Fern.
SchlossGalerie Haape in den Medien
PNN Artikel vom 22.08.2020
In Caputh ist eine neue Galerie entstanden. Wo einst der Maler Max Arenz arbeitete, soll künftig neue Kunst aus Brandenburg Platz finden. Am heutigen Samstagabend wird die Eröffnung gefeiert….
Melanie Haape
Galeristin
„Mit meiner Malerei habe ich den für mich schönsten Weg gefunden, meine Liebe zu meiner Heimat Afrika auszudrücken, welche nach wie vor tief in meinem Herzen eingebrannt ist.“
Vita
Melanie Haape, geboren 1961 in Lusaka, Sambia, lebt und arbeitet mit ihrem Mann seit 1999 in Caputh/Schwielowsee bei Potsdam und hat vier erwachsene Kinder.
Sie studierte politische Wissenschaften an der Universität Witwatersrand, Südafrika. Vor Ihrer Auswanderung nach Deutschland zählte sie zu den führenden südafrikanischen Wirtschaftsjournalisten. Als Sechzehnjährige begann sie mit ihrer Arbeit als Künstlerin.
Ihre ersten Bilder malte sie an einer Staffelei in der Kalahariwüste. Beim nationalen Kunstwettbewerb in der Hauptstadt Botswanas, Gaborone wurden Ihre Gemälde in Öl mit dem ersten Preis ausgezeichnet.
Seither nahm sie an einer Reihe von Ausstellungen teil, im Wesentlichen arbeitet sie heute für private Auftraggeber. Ihre Arbeiten sind in vielen Ländern zu sehen, darunter in Botswana, Südafrika, Kanada, Australien, und Deutschland.